Was ist friedrich list?

Friedrich List (1789-1846) war ein deutscher Nationalökonom und Politiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der historischen Schule der Nationalökonomie.

List wurde in Reutlingen geboren und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. Später arbeitete er in verschiedenen Positionen im Handel und war auch als Journalist tätig. Durch seine Erfahrung im Handel und seine Beobachtungen der Industrielle Revolution in England entwickelte er seine wirtschaftlichen Theorien.

List vertrat die Idee, dass wirtschaftlicher Erfolg und politische Macht eng miteinander verbunden sind. Er betonte die Bedeutung von Schutzzöllen, um die einheimische Industrie vor ausländischer Konkurrenz zu schützen und ihre Entwicklung zu fördern. Diese Idee wurde später als der "List'sche Protectionismus" bekannt.

In seinen Schriften argumentierte List auch für eine aktive Industriepolitik, die den Schwerpunkt auf die Förderung des heimischen Industrie- und Handelssektors legt. Er sah darin die Grundlage für die Stärkung der nationalen Wirtschaft und die Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung.

List hatte großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung u.a. in Deutschland und Japan. Sein Werk "Das National System der politischen Ökonomie" wurde als wegweisend angesehen und prägte die wirtschaftspolitische Diskussion seiner Zeit.

Trotz seiner Bedeutung für die Nationalökonomie und seine politischen Ideen blieb List zu Lebzeiten relativ unbeachtet. Erst nach seinem Tod gewannen seine Ideen mehr Aufmerksamkeit und werden bis heute von Ökonomen und Politikern diskutiert.

Insgesamt war Friedrich List ein Pionier der National- und Industriepolitik und seine Theorien haben einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung verschiedener Länder gehabt.